Eiderstedt

Eiderstedt
Eiderstedt,
 
eine 30 km lange Halbinsel und bis 1970 Landkreis an der Westküste von Schleswig-Holstein, am nordfriesischen Wattenmeer nördlich der Eidermündung, rd. 340 km2; durch Deiche geschützt. Getreideanbau auf den fruchtbaren Marschböden sicherte einen großen Wohlstand, der durch die »Haubarg« genannten Bauernhäuser bezeugt wird; starke niederländische Einflüsse brachten Eiderstedt im 16./17. Jahrhundert den Beinamen »Klein-Holland« ein. Seit dem 19. Jahrhundert wird der schwere Boden v. a. als Grünland genutzt (größtes Ochsenmastgebiet in Deutschland). Im Westen entstand in einer breiten Zone von Dünen und angelagerten Sandbänken das Nordseebad Sankt Peter-Ording. Weitere Städte sind Tönning (Krabbenfischerei) und Garding.
 
Ursprünglich eines der inselartigen »Dreilande« Eiderstedt, Everschop, Utholm, wuchs Eiderstedt, 1489 nach der um 1000 begonnenen Eindeichung endgültig landfest geworden, mit den anderen beiden zur Landschaft Eiderstedt zusammen, die 1252 mit einem Sieg über den dänischen König Abel ihre Unabhängigkeit zu bewahren vermochte, sich später aber unter den Schutz der Gottorfer Herzöge von Schleswig stellte. Durch Sturmfluten, v. a. durch die »Mandränke« von 1362, erlitt Eiderstedt große Bevölkerungs- und Landverluste. Mit dem Herzogtum Schleswig fiel es unter dänische Oberhoheit, war jedoch stets selbstständiger Verwaltungsbezirk, entweder unter dem schleswigschen Herzog oder unter einem gewählten, vom dänischen König bestätigten Statthalter (»Staller«). Nach der Eingliederung in Preußen (1866) bestand die weitgehende Selbstverwaltung fort.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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